Die häufigsten Pferdekrankheiten

Lesen Sie hier Informationen zu folgenden Krankheiten:

  • Kotwasser & Durchfall
  • Krankheiten des Bewegungsapparates
  • Hufrehe
  • Kolik
  • Atemwegserkrankungen

Kotwasser & Durchfall

Der Unterschied zum Durchfall zeigt sich beim Kotwasser wie folgt:
Der Kot ist fest und hat normale Äpfel. Aber es geht immer wieder (sowohl während des Äpfeln als auch zwischendurch) eine bräunliche Flüssigkeit aus dem After. Erkennbar an den braun verklebten Stellen an den Hinterbeinen.

Die Entstehung von Kotwasser und Durchfall hat viele Ursachen. Einige

mögliche Ursachen:

  • eine gestörte Darmflora
  • falsche Fütterung (zuviel, zuwenig, zu lange Fresspausen, verdorbenes Futter…)
  • Trinkwasser (Qualität und Temperatur)
  • Medikamentengabe
  • Parasitenbefall
  • Stress (v. a. beim fressen)
  • Futterumstellung
  • Allergien

WICHTIG und erstes Mittel bei der Behandlung muss sein: Das Finden und Abstellen der Ursache!

Zusätzlich gibt es eine Vielfalt von hilfreichen Nahrungsergänzungen die den Heilungsprozess unterstützen können. Allerdings ist v. a. bei länger andauernden Störungen auch etwas Geduld erforderlich!

Kotwasser und Durchfälle sollte man nicht auf die „leichte Schulter“ nehmen!!!

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Krankheiten des Bewegungsapparates

Die ersten Anzeichen einer Erkrankung des Bewegungsapparat zeigen sich in einem steifen Gang oder „komischen“ Bewegungen. Ausgehend von den:

  • Hufen
  • Sehnen
  • Bändern
  • Gelenken
  • Muskeln / Faszien
  • Knochen
  • Wirbeln
  • und sogar auch hier vom Stoffwechsel (!)

Ein guter Therapeut wird alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und hinterfragen. Die Behandlung ist dann von der Ursache abhängig. Naturheilkundlich gibt es auch hier sehr viele Möglichkeiten.

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Hufrehe

Bei der Hufrehe ist eine eine Minderdurchblutung der Huflederhaut verantwortlich für die Entzündung. Hufrehe geht immer einher mit (je nach Stadium starken oder leichteren) Schmerzen.

Leider wird die Hufrehe oft erst erkannt, wenn die Entzündung bereits massiv ist und das Pferd/der Esel schon deutliche Anzeichen zeigt.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Rehearten, welche aber im Hauptsächlichen alle gleich behandelt werden müssen.

Wir unterscheiden zwischen der:

  • Fütterungsrehe (zuviel oder verdorbenes Futter)
  • Belastungsrehe (z.B. bei einer Entlastung eines anderen verletzten Beines)
  • Marschrehe (zu weite Ritte mit zu wenig Pausen)
  • Vergiftungsrehe (Verzehr von Giftpflanzen auf der Weide/im Heu…)
  • Medikamentenrehe (sehr häufiger Auslöser ist Kortison aber auch andere Medikamente können Auslöser sein)
  • Geburtsrehe (durch die Zersetzung von Rückständen der Nachgeburt beim Abfohlen entstehenden Bakterien)
  • Folge einer bestehenden Stoffwechselerkrankung (z.B. EMS, Cushing…)

Die (ersten) Anzeichen einer Hufrehe:

  • klammer / steifer / staksiger Gang
  • Das Pferd / Esel mag sich nicht gern bewegen (schleicht beim gehen)
  • mag nicht rückwärts gehen, bzw. zieht die Zehen zurück statt zu fußen
  • warme Hufe
  • Unruhe
  • erhöhte Puls- und Atemfrequenz
  • Anschwellen des Kronrandes
  • Pustion der Zehenarterie
  • Wendeschmerz
  • vermehrtes liegen
  • evt. Fieber

Hufrehe ist ein NOTFALL!
Bereits beim Verdacht auf Hufrehe sollte ein Tierarzt gerufen werden, die Hufe sollten sofort gekühlt werden und das Pferd sollte auf tiefen (mind. 25 cm) und weichen Boden gestellt werden.

Zusätzlich kann man Hufrehe sehr gut mit vielen naturheilkundlichen Mitteln unterstützen. (Blutegel, Vitalpilze, Homöopathie…)

Und auch hier gilt: Unbedingt die Ursache finden und abstellen!!!

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Kolik

Eine Kolik bezeichnet man alle Arten von Bauchschmerzen. Es gibt die

  • Vertopfungskolik des Dünn-oder Dickdarms
  • Verdreh/-Verschlingungskolik
  • Krampf-, Gas- und Sandkoliken
  • Magenüberladung

Ursachen:

  • Fütterungsfehler (zu wenig Heu, zu viel Stroh, zu wenig Wasser oder blähendes Futter
  • Stress
  • Futterumstellung

Symptome:

  • mag nicht oder nur ein paar wenige Bissen fressen
  • setzt keinen Kot ab
  • unruhig und/oder flehmt vermehrt
  • blickt häufig Richtung Bauch
  • Teilnahmslosigkeit bis Apathie
  • scharrt, stampft mit den Füßen
  • tritt sich gegen den Bauch
  • wälzt sich vermehrt
  • liegt häufiger und zu eher ungewöhnlichen Zeiten
  • starkes Schwitzen
  • Kreislaufstörungen
  • erhöhte Puls- / Atemfrequenz
  • Darmgeräusche sehr stark oder sehr schwach

Eine Kolik ist ein Notfall! -> Tierarzt holen.

Bis der Tierarzt eintrifft sind folgende Maßnahmen empfohlen:

  • nicht füttern
  • kein Wasser
  • Im Schritt führen oder longieren (aber nicht jagen!)
  • wenn das Tier sich wälzen will, erlauben aber es dann wieder zum aufstehen motivieren
  • Kot und Harnabsataz gut beobachten
  • Verfügbarkeit eines Pferdehängers organisieren
  • Vitalwerte kontrollieren